Ein Bogen wird physikalisch extrem belastet. Aus diesem Grund empfehle ich nur das beste Holz zu verwenden. Das bedeutet: gerader und spannungsarmer Wuchs. Zu stark drehwüchsige Baumstämme sollten vermieden werden. Nadelhölzer, wie zum Beispiel Eibe oder Wacholder eignen sich bestens. Hier erhöhen feine, langsam gewachsene Jahresringe die Qualität des Holzes. Bei Laubhölzern für den Bogenbau sind hingegen breitere Jahresringe, mit einem hohen Spätholzanteil, erwünscht.

Vor etwa drei Jahren bin ich auf die Bücher von Erwin Thoma gestoßen. Seitdem bin ich ein Fan von Mondholz. Mondholz ist Holz, welches im richtigen Mondzeichen gefällt wird. Dadurch ist es widerstandsfähiger gegen Holzschädlinge, verzieht sich kaum beim Trocknen und reißt dabei viel weniger ein.

Seitdem fälle ich meine Bogenbäume um die Weihnachtszeit, bei abnehmendem Mond. Es fühlt sich einfach gut an im Einklang mit den natürlichen Rhythmen zu leben und zu arbeiten. Als zusätzlichen Pluspunkt erlebe ich eine deutliche Qualitätsverbesserung beim Holz.

Als Beispiel: Eibe ist sehr empfindlich beim Trocknen. Sie bekommt normalerweise sehr schnell Trocknungsrisse, welche vom Stamminneren ausgehen. Bei Holz, welches im Einklang mit dem Mondzyklus gefällt wurde, gibt es sehr viel weniger Probleme damit.

Ich bin leidenschaftlicher Bogenschütze und Bogenbauer seit zehn Jahren. Außerdem bin ich Vater einer vierjährigen Tochter. Seit 2009 begleite ich Begeisterte beim Bauen ihres eigenen Bogens im Rahmen von Wochenendseminaren in Österreich und Südtirol. Immer wieder aufs Neue, fasziniert mich der Zauber der entstehenden Bögen und das Leuchten in den Augen der Teilnehmer, welches daraus resultiert.